GK21, K30 oder auch GK31 waren Modellbezeichnungen, die zu DDR-Zeiten nahezu jeder DDR-Bürger kannte. Die Rede war von Gusseisenkesseln aus dem altbekannten "VEB Harzer Werke" oder auch "VEB TGA Heizkesselwerk Schönebeck" zur Verbrennung von Kohleprodukten (Braunkohlen, Braunkohlenbrikett, Koks, ggf. Steinkohle). Noch heute gibt es unzählige Gusskessel im aktiven Betrieb mit einem Alter zum Teil von über 50 Jahren. Dass diese massiven Kolosse robust und langlebig sind, war damals und ist auch heute noch vielen klar. Wer einen solchen Gusskessel bekommen konnte, nahm ihn mit Kusshand und wusste, einen treuen Partner über Jahre in Sachen Wärmeversorgung an der Seite zu haben.
Am 26. Oktober 1867 erwarb das Bankhaus J. L. Eltzbacher & Co. in Köln vom Herzogtum Braunschweig-Lüneburg dessen Eisenerzgruben, Hüttenbetriebe, Gießereien, Walzwerke und Maschinenfabriken im Harz. 1870 wurden die einzelnen Betriebe zur Aktiengesellschaft "Harzer Werke zu Rübeland und Zorge" zusammengefasst. Hierunter verstand man ein Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie. 1909 wurden die drei eigenständigen Gießereien in Blankenburg, Rübeland und Zorge zusammengefasst und zusätzlich die Produktion von Radiatoren (Heizkörper) und Heizkesseln aufgenommen. Im ersten Weltkrieg stellte das Unternehmen auch Munition her. Anfang der 1920er Jahre waren die Harzer Werke eine der größten Eisengießereien in Mitteldeutschland. Im Laufe der kommenden Jahre erfolgten einige Besitzwechsel. 1921 wurden die Harzer Werke durch den Märkisch Westfälischen Bergwerksverein Letmathe übernommen, der wiederum ab 1924 Tochtergesellschaft der Bergbau AG Lothringen (Hannover) war. Die Produktion wurde zunehmend auf die Gießerei in Blankenburg konzentriert. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise kam es ab 1929 zu einem erneuten Umsatzrückgang. Ab 1937 gehörten die Harzer Werke zum Wintershall Konzern. 1943 gingen sie an die Friedrich Krupp AG über. Am 11. September 1945 sequestriert und ab 16. Januar 1946 von einem Treuhänder verwaltet, gehörte das Unternehmen ab 1. Oktober 1946 zu den Industriewerken Sachsen-Anhalt. Am 1. Juli 1948 wurde es in einem Volkseigenen Betrieb umgewandelt. Hergestellt wurden noch Heizkessel und Radiatoren aus Gusseisen, Ende der 1940er Jahre auch Kochherde und Badeöfen. In den 1960er Jahren wurden die Harzer Werke dem VEB Schwermaschinenbau-Kombinat "Ernst Thälmann" in Magdeburg angegliedert. Nach der Wende wurden sie 1990 in "SKET Harzer Werke GmbH" umfirmiert und 1991 privatisiert, meldeten aber kurze Zeit später Insolvenz an.